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TMC2xxx Problembehandlung und Mainboard Reparaturanleitung

Oliver Köster edited this page Sep 14, 2020 · 8 revisions

Problembehandlung

Ich habe meine Treiber versehentlich falsch herum eingebaut und beim Einschalten qualmte das Mainboard

Wenn das passiert ist, muss man sich leider neue Treiber kaufen, da mindestens einer und oftmals sogar mehrere dabei sterben :( Das Trigorilla Mainboard lässt sich aber relativ einfach wiederbeleben, weil in 95% der Fälle nur die Zener-Diode (5,1V 1W Z-Diode) durchbrennt. Sie hat die Kennung 733A was auch den Typ angibt. Hier kann man jetzt SMD (surface mount device) kaufen, wie z.B. die SMAZ5V1-13-F, oder man macht es wie ich und kauft sich ein 100er Pack von den 1N4733 Glas-Dioden, knipst die Beinchen ab und lötet sie einfach auf das Board. Die Bauform ist dann zwar nicht ideal, aber die sind einfacher zu bekommen und eben billiger. ;)

*Die mit Sternchen gekennzeichneten Links sind Provisions-Links, auch Affiliate-Links genannt. Niemand ist gezwungen draufzuklicken und darüber zu kaufen, doch wer es macht bringt Amazon dazu, mir ein paar Cent für Werbekosten zu erstatten. Ihr habt davon keinen Nachteil und die Artikel sind auch nicht teurer oder ähnliches.

Folgendes Bild zeigt ein heiles Board mit noch intakter Diode:

Wenn diese jedoch abbrennt, entsteht eine kleine Flamme, die aus dem Gehäuse kommt und ein Loch hineinschmilzt:

Also löten wir die alte defekte Diode aus, nehmen eine neue aus der Tüte, schneiden die Beinchen so ab, dass sie nicht zu lang sind und löten sie auf das Board.

Achtet bitte auf die Polarität. Der schwarze Balken muss nach links zeigen, so wie auf dem Foto zu sehen ist.

Das war's. Das Board sollte jetzt wieder laufen. Wenn nicht, könnte noch eine Sicherung defekt sein (über der Diode), aber das ist beim Treibereinbau eher selten.


Wie teste ich, ob meine Motortreiber noch heil sind?

Das kann man nur testen, indem man sie einbaut. Jedoch kann man mit drei simplen Tests herausfinden, ob es schädlich für das Mainboard ist, wenn man sie einbaut.

1. Sichtkontrolle

Ein sicheres Indiz für einen defekten Treiber ist ein Brandloch oder eine Verfärbung des Chips, ähnlich wie bei der verbrannten Z-Diode. Alles was nicht zu 100% sauber aussieht, kann aussortiert werden.

2. Widerstand der Motor-Stromversorgung messen

Um sicherzugehen, dass wir keinen Kurzschluss im Treiber haben, der uns die Sicherungen zerschießt oder schlimmstenfalls das ganze Board, prüfen wir einfach den Widerstand zwischen GND und VMOT (die Bezeichnungen können sich ändern, aber die Pins sind immer die selben). Hier sollte der Widerstand sehr hoch sein (im Megaohm-Bereich) und nicht in Richtung 0 (Kurzschluss) gehen. Es macht auch immer Sinn, ALLE Treiber zu vergleichen. Sind die Werte alle identisch, sieht es gut aus... weicht einer ab, wird er defekt sein.

2. Widerstand der Treiber-Stromversorgung messen

Das selbe Spiel, wie bei VMOT, nur diesmal am VDD-Pin. Der Wert sollte messbar im Kiloohm-Bereich liegen. Wird hier 0 Ohm oder "unendlich" angezeigt, ist der Treiber für die Tonne.